Politik

Hotels und Gaststätten - hohes Lohnplus im Kreis Sömmerda

Es wurde ein Lohn-Plus von 22,5 Prozent vereinbart. Davon profitieren 500 Beschäftigte im Kreis.

Sömmerda. Seit zwei Jahren schon leiden sie besonders stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Jetzt gibt es für Köchinnen, Kellner und Hotelangestellte im Kreis Sömmerda gute Nachrichten: Ihre Löhne erhöhen sich ab April zunächst um 8 Prozent – in drei weiteren Stufen steigen die Einkommen dann bis April 2024 um insgesamt 22,5 Prozent. Das Einstiegsgehalt für ungelernte Arbeitskräfte erhöht sich im Oktober dieses Jahres auf 12,30 Euro pro Stunde und steigt dann schrittweise auf einen Stundenlohn von 13,05 Euro im Oktober 2023. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

„Die Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe so hart getroffen wie kaum eine andere Branche. Mit dem kräftigen Plus haben die Beschäftigten nach Lockdowns und Kurzarbeit nun endlich wieder eine Perspektive“, sagt NGG-Regionalchef Jens Löbel. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Sömmerda aktuell rund 500 Menschen in 80 Betrieben.
Den neuen Tarifvertrag, auf den sich die Gewerkschaft und der Arbeitgeberverband Dehoga geeinigt haben, nennt Löbel einen „Meilenstein“. Danach ist die nächste Erhöhung um wiederum 8,5 Prozent für Oktober dieses Jahres vereinbart. Auch der Nachwuchs profitiert: Die Azubi-Vergütungen erhöhen sich in mehreren Schritten auf 1.150 Euro monatlich im dritten Ausbildungsjahr. „Wir konnten einen Neustart für die Branche erzielen – der Tarifabschluss stellt einen wichtigen Kulturwandel im Umgang mit den Beschäftigten dar. Das muss jetzt aber auch konsequent in den Betrieben umgesetzt werden: Der Arbeitgeberverband Dehoga muss seine Mitglieder uneingeschränkt zur Tarifbindung aufrufen. Auch die Mitgliedsunternehmen müssen einsehen, dass es in der jetzigen Situation nicht mehr zeitgemäß ist, am Personal zu sparen“, erklärt der Geschäftsführer der NGG-Region Thüringen. Wer Fragen zum Tariflohn hat, solle sich an die Gewerkschaft wenden.

Durch die Lohnerhöhungen werde die Arbeit an Theke und Tresen deutlich attraktiver. Dies sei ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel. Während der Pandemie hätten viele Beschäftigte aus dem Kreis Sömmerda ihrer Branche den Rücken gekehrt. Vor allem wegen der Kurzarbeit, die für hohe Lohneinbußen gesorgt habe. „Mit dem starken Einkommensplus gibt es jetzt Licht am Ende des Tunnels. Besonders dann, wenn Cafés, Restaurants, Hotels und Pensionen bald wieder in den Normalbetrieb schalten können – stark sinkende Corona-Zahlen vorausgesetzt“, so Löbel weiter.

Jens Löbel // NGG

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