Politik

Preis-Schock ab 2027 - Fossile Brennstoffe werden drastisch teurer

Viele Haushalte sind unvorbereitet – Experten warnen vor massiven Mehrkosten. Der Grund liegt in einer Änderung der CO2-Bepreisung. Was man jetzt tun sollte.

Berlin. Ab dem Jahr 2027 steht deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern ein massiver Preisschub beim Heizen und Tanken bevor. Grund ist die geplante Einführung des neuen europäischen Emissionshandelssystems (ETS 2), das das derzeitige nationale CO2-Bepreisungssystem ablöst. Während viele Bürger noch ahnungslos sind, warnen Experten bereits jetzt vor einem regelrechten „Kostenschock“.

Im Gegensatz zum bisherigen Modell, bei dem die Bundesregierung den CO2-Preis festlegte, wird der Preis ab 2027 durch den freien Markt bestimmt. Das birgt enormes Potenzial für Preissprünge: Fachleute rechnen mit CO2-Preisen von bis zu 300 Euro pro Tonne – ein Anstieg, der erhebliche Auswirkungen auf private Haushalte haben dürfte.

Wird Heizen zum Luxus?

Besonders betroffen sind Verbraucher mit fossilen Heizsystemen. Für ein Einfamilienhaus mit Ölheizung könnten sich die jährlichen Heizkosten um bis zu 1.500 Euro erhöhen. Auch Besitzer von Gasheizungen müssen mit Mehrkosten von rund 1.200 Euro im Jahr rechnen. In Kombination mit steigenden Energiepreisen droht vielen Haushalten eine finanzielle Überforderung.

Tanken – bald ein teures Vergnügen

Auch Autofahrer werden die Änderungen deutlich spüren. Der CO2-bedingte Aufschlag auf Benzin und Diesel könnte um bis zu 38 Cent pro Liter steigen. Pendler und Menschen in ländlichen Regionen, die auf das Auto angewiesen sind, trifft das besonders hart.
Energieeffiziente Sanierung wird zur Pflicht

Besonders alarmierend: Bewohner unsanierter oder energetisch ineffizienter Gebäude müssen mit unkalkulierbaren Kosten rechnen. Eine Studie des Münchner Forschungsinstituts für Wärmeschutz warnt vor „Kostenrisiken mit sozialer Sprengkraft“, da einkommensschwache Haushalte häufig in schlecht sanierten Immobilien leben.

Was jetzt zu tun ist

Experten empfehlen dringend, jetzt zu handeln: durch Energieberatung, Investitionen in erneuerbare Energien wie Wärmepumpen sowie durch energetische Sanierung von Gebäuden. Nur so lassen sich die künftigen Mehrbelastungen abfedern. Zudem gibt es staatliche Förderprogramme, über die sich Verbraucher rechtzeitig informieren sollten. Das ist natürlich unbefriedigend für Menschen, die es sich aktuell nicht leisten können zu sanieren oder sich ein Elektroauto zuzulegen. Auch Mieter haben schlechte Karten, wenn ihr Vermieter nicht investiert.

Politik in der Pflicht

Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz erklärte in einer Stellungnahme, es sei „eine nationale Aufgabe, die Bevölkerung auf diese fundamentale Umstellung vorzubereiten“. Gleichzeitig müsse der Staat Maßnahmen ergreifen, um soziale Härten abzufedern. Nur ist davon bisher nichts zu hören.

Fazit: Der CO2-Preis-Schock kommt – ob die Bevölkerung darauf vorbereitet ist, steht jedoch auf einem anderen Blatt. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die drohenden Mehrkosten sozial gerecht und klimapolitisch sinnvoll zu bewältigen.
Dieser Artikel erschien zuerst am 23.04.2025 in der Arterner Zeitung.
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Matthias Zupp

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